Geschichten für Lehrer

Als Kind habe ich nicht viel Musik gehört, außer ein paar 90er Hip-Hop Bands, die mein Vater sich angehört hat. Mein Vater mochte 2PAC, The Notorius B.I.G. und 50 Cent. Zwei Jahre später bin ich dann von Fornovo nach Collecchio gezogen und fing an mich für Dubstep und Drop Low zu interessieren.

Meine Eltern merkten, dass ich mich wirklich für Musik interessierte und kauften mir einen Beat-Maker und ich bekam zwei Jahre lang Musikunterricht. Mittlerweile produziere ich musikalische Beats in allen Stilrichtungen. Mein musikalisches Repertoire ist viel größer als es früher war. Ich höre mir Trap an, genauso wie italienische und amerikanische Musik. Das Lied, das mich am meisten geprägt hat ist:

QUELLO CHE VOGLIO (Was ich will) von LAIOUNG. Der Text stellt mich und meine Familie dar.

Laioung sagt, dass er aus der Armut kommt und dass er seine Eltern nicht kannte, weil sie während des Krieges gestorben sind.

Meine Eltern waren arm, mein Vater wohnte mit seinen Schwestern und Brüdern in einem kleinen Haus und jeden Monat musste er nach Griechenland arbeiten und Geld verdienen gehen, um Medikamente für meinen Großvater zu kaufen, der krank war, er (mein Großvater) ist dann auch nach einiger Zeit gestorben. Meine Mutter musste immer morgens früh mit ihren Brüdern aufstehen, um in den Feldern Weintrauben und Mandarinen zu pflücken

Der Text in dem Lied lautet:

Wir haben gearbeitet und über die Zukunft nachgedacht,
Ich habe ihren Wörtern nicht zugehört,
weil die die hassen niemals aufwachen werden.

Mein Vater ist Anfang der 90er Jahre als illegaler Migrant in Italien angekommen. Auf der Reise nach Italien, hat er sein Leben einige Male riskieren müssen. Als er in Lecce ankam, fing er an als Maurer zu arbeiten und später in Neapel als Bauer. Nach zwei Jahren ist er in den Norden Italiens gezogen und fing an in einer Fabrik in Baganza zu arbeiten, in der Nähe von Parma, danach ist er mit seinen Brüdern nach Lemignano (Collecchio) gezogen. Nach einer Zeit waren mein Vater und seine Brüder als ausgezeichnete Arbeiter bekannt und so entschieden sie sich ihre eigene Fabrik in Parma aufzumachen. Meine Mutter kam als 18-jährige in Italien an und arbeitete in vielen verschiedenen Jobs, als Putzfrau oder als Geschirrwäscherin. Ihr viel es nicht leicht italienisch zu lernen, aber sie hat es letztendlich geschafft und wurde eine professionelle Kosmetikerin. Sie arbeitet jetzt in Collecchio. Nach sieben Jahren hat sie dann ihren eigenen Laden eröffnetet. Die Geschichte unserer Familie was so berühmt, dass zwei lokale Zeitungen meine Onkel und meinen Vater interviewten. Mein Vater entschied sich die Zeitungsartikel aufzubewahren.

Für mich beschreibt Musik wie wir sind, innerlich und äußerlich, sie beschreibt die schönsten genauso wie die wichtigsten Momente meines Lebens, wenn wir wegen Mangel an etwas oder jemanden, den wir lieben, leiden. Musik ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Reise, sie hilft uns an uns selbst zu glauben und Dinge zu machen, die wir vorher nicht kannten. Ich glaube Musik ist sehr wichtig in meinem Leben.

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